Die Grevenburg

Hier finden Sie einen Überblick von der Grevenburg. Dazu zählen unter anderem die Geschichte, Tourismus, Anfahrt und die Nachweise.

Geschichte von der Grevenburg


Hoch über der Stadt Traben-Trarbach erhebt sich die Ruine der einst stolzen Grevenburg. Graf Johann III. von Sponheim (1315–1398) erbaute sie um 1350,  vermutlich als Hochzeitsgeschenk für seinen Sohn, den späteren Johann IV. Graf von Sponheim-Starkenburg (vor 1338–1413/14). Der wahre Grund für den Bau wird die Sicherung der wichtigen Handelsroute zwischen Trier und Koblenz gewesen sein. Als die Grafen von Sponheim 1437 im Mannesstamm ausstarben, ging ihre Herrschaft an die eingeheirateten Grafen von Veldenz über.

In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde die Grevenburg immer wieder aus- und umgebaut, zuletzt im 17. und 18. Jahrhundert. Im 30–jährigen Krieg (1618-48) und im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) wurde sie insgesamt 13 Mal erobert und besetzt. Die Franzosen bauten ab 1694 auf der gegenüberliegenden Moselseite die Festung Mont Royal und bezogen auch die Grevenburg in die Befestigungspläne von Marschall Sébastien Le Prestre de Vauban (1633–1707) mit ein. So sollte eigentlich eine der größten Festungen im Rheinland entstehen, doch wurden die Bauten nie ganz fertig gestellt. Die Festung Mont Royal  wurde 1697 wieder gesprengt, da bei den Bauarbeiten das Brunnensystem beschädigt worden war und die Anlage dadurch nicht mehr zu nutzen war. 

Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) besetzten die Franzosen erneut die Grevenburg und die umliegenden Stellungen. Angriffe von dänischen und hessischen Truppen auf die Grevenburg  konnten 1703 von den Franzosen abgewehrt werden. Danach baute man bis 1713 die Burg  nach Plänen Vaubans weiter aus. Zwischendurch war sie von holländischen Truppen 1704 unter dem englischen Feldherrn und General John Churchill Herzog von Marlborough (1650–1722) besetzt worden.

Nach Ende des Spanischen Erbfolgekrieges fiel die Grevenburg 1714 an Kurtrier. Um den Weg zwischen Trier und Koblenz weiterhin kontrollieren zu können, ließ Kurfürst Franz Georg von Reichsgraf Schönborn (1682–1756; reg. ab 1729) die Burg ab 1730 wieder in Stand setzen.

Und doch gelang den Franzosen 1734 nach heftiger Belagerung die Eroberung der Grevenburg während des Polnischen Erbfolgekrieges (1733–1738) unter dem General und späteren Kriegsminister Charles Louis Auguste Fouquet, Herzog von Gisors, genannt de Belle-Isle (1684–1761). Bei ihrem Abzug 1735 sprengten sie die Burg. Heute kann die stark zerstörte Burganlage besichtigt werden. Zum Abschluss des Besuchs empfiehlt sich die Einkehr in der Burgschenke.


Die Ruine Grevenburg weist typische Merkmale der französischen Burgenbaukunst auf, insbesondere der Donjon aus dem 14. Jahrhundert, der – mit vier starken Ecktürmen versehen – als Wohnturm fungierte. Von ihm ist nur einer der Ecktürme erhalten, von den Gebäuden ebenfalls nur geringe Reste. Die Verteidigungsanlagen (insbesondere Türme und Haupttor) – auf dem Kupferstich von ca. 1645 von Matthäus Merian (1593–1650) noch gut zu erkennen – sind bis auf Reste der Wehrmauer und der Giebel des Kommandantenhauses nicht erhalten. Der erhaltene Kasemattengang aus dem 17. Jahrhundert geht auf die Pläne von Vauban zurück.   

Anfahrt & Tourismus


Die Grevenburg ist jederzeit freizugänglich und bietet einen weiten Ausblick Über die Moseltallandschaft.

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Literatur

Bernhard Gondorf, Burgen der Eifel und ihrer Randgebiete, ein Lexikon der "festen Häuser", Verlag J. P. Bachem, Köln 1984


Alexander Thon, Stefan Ulrich, "Von den Schauern der Vorwelt umweht...", Burgen und Schlösser an der Mosel, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2007


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